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„Das ist nicht die Sonne die untergeht,

sondern die Welt die sich dreht“

Verfasser unbekannt

 

Vor einigen Tagen hat mich eine Nachricht ereilt:

 

Ein guter Bekannter meines Mannes   (gleiches Alter, Kinder erwachsen, noch erfolgreich im Berufsleben....)   ist ums Leben gekommen bei seiner größten Leidenschaft, dem Tourenskifahren.

 

Ich muß zugeben, ich bin darüber sehr erschrocken und war im Moment fassungslos.

Diese Information löste in mir sofort vielfältige Gefühle aus,

…zunächst Bestürzung, dann Trauer, auch Wut …..wie konnte das passieren?

...und dann tauchte die Angst auf!

Die Wucht meiner Gedanken überrannte mich:

Wenn ich an der Stelle seiner Frau stehen würde?

Wenn so etwas mir passieren würde, meinen Mann zu verlieren, gerade war er doch noch da und stand voll im Leben?

Dieser Schmerz, wie kann man den ertragen?

Für einen Moment lang stand die Welt still….

 

Atmen!*

Durchatmen!

LOSLASSEN!

 

Als ich durchatmete* stellte sich die Erleichterung ein, denn ich war ja nicht direkt betroffen. Gefühle kommen und gehen, sie sind eine Information der Gedanken.

 

Ganz wichtig:

Die Trauer muss raus, sie muss gelebt werden, und sie braucht Raum und Zeit.

Verantwortliche Trauerarbeit ist die Grundlage für einen Neubeginn denn nach dem Tod eines Angehörigen ist nichts mehr so wie es war.

 

 

Nun nützt es niemanden wenn ich als eher Unbeteiligte bei traurigen Nachrichten in Fassungslosigkeit verharre oder in Mitleid verfalle, in diesem Falle dem Verstorbenen nicht, seinen Angehörigen auch nicht und mir erst recht nicht.

Denn das ist sicher: Es ist gewiss dass wir sterben werden und es ist unsicher, wann und wie dies geschieht! Was bleibt ist die Erinnerung und der Glaube an einen Neubeginn wie und wo auch immer….

 

Nachdem der erste Schock über diese Todesnachricht vorbei war, kamen meine Erinnerungen an die Begegnungen mit dem Verstorbenen. Ja, und meine Augen, sie sind auch feucht dabei geworden.

 

Meine Stimmung wandelte sich und damals wie auch heute fühle ich tiefe Dankbarkeit. Ich bin sehr dankbar dass ich Stefan kennenlernen durfte. Unsere wenigen Begegnungen waren heiter und gelassen und haben dennoch in mir einen tiefen Eindruck hinterlassen. Es ist traurig dass er verunglückt ist aber sein Strahlen und seine freundschaftliche Art werden mir in Erinnerung bleiben, und ich weiß, seine Seele ist im Licht…..

 

*Eine gute Selbsthilfemaßnahme bei emotionalen Stressattacken und Schockerlebnissen ist das Stirn/Hinterkopfhalten. Wir legen dazu eine Hand auf die Stirn und die andere Hand auf den Hinterkopf und atmen tief durch, dabei beobachten wir unsere Körperreaktion und unsere Gedanken. Nach einigen Atemzügen stellt sich eine spürbare Entspannung ein, die Erstarrung löst sich und die stressigen Gedanken verlieren ihre Kraft, sie verändern und verwandeln sich.